Michael Tschäni, GLP, stellte das geänderte Transplantationsgesetz vor und argumentierte mit dem dringenden Bedarf nach Organspendern. Brigitte Gysin, EVP, hielt ethische und rechtliche Bedenken entgegen und wies darauf hin, dass die erweiterte Widerspruchslösung ein eigentlicher Paradigmenwechsel gegenüber der heutigen Praxis bedeutet. Deshalb sei die Erklärungslösung klar zu bevorzugen. In der kontrovers geführten Diskussion meldeten sich Stimmen für beide Seiten: Während die Befürworter auf die Dringlichkeit ins Feld führten und diese gegenüber rechtlichen und ethischen Bedenken höher gewichteten, wurde von Seiten der Gegner hervorgehoben, dass mit dem Paradigmenwechsel das Grundrecht auf die Unversehrbarkeit von Körper und Geist verletzt wird. Zudem stehe mit der Erklärungslösung eine wirksame Alternative zur Verfügung. Nach einer intensiv geführten Diskussion fassten die Mitglieder die NEIN-Parole.
Bela Bartha, Grüne Partei, argumentierte für das Filmgesetz. Dieses führe weiter, was im Bereich der Filmförderung schon gang und gäbe sei. Ausserdem bleibe die Schweiz so auch gegenüber der europäischen Filmförderung anschlussfähig. Melina Käser, Präsidentin der jglp beider Basel, hielt dem entgegen, dass neben bestehenden Gefässen der Filmförderung kein weiteres aufgetan werden sollte. Sollen ausländische Internet-Unternehmen, welche in der Schweiz Gewinne erwirtschaften, in die Pflicht genommen werden, sei eine Digitalsteuer zu bevorzugen. Die Mitgliederversammlung folgte nach kurzer Diskussion den Argumenten von Bela Bartha und beschloss die JA-Parole.
Ebenfalls die JA-Parole fasste die Mitgliederversammlung zur Frontex-Vorlage. Elias Schäfer, Vizepräsident FDP BS, erläuterte die Proargumentation. Als Schengenmitglied sei für die Schweiz die Annahme dieser Vorlage die logische Weiterführung ihrer bisherigen Haltung zu Schengen. Nino Russano, Präsident der JUSO BS, stellte sich in seinem Referat nicht gegen die Frontexerweiterung an sich. Er wollte aber in einer neuen Vorlage die Aufnahme von Migrantinnen und Migranten auf legalem Weg (Resettlements) aufnehmen, um so neben der Abwehr illegaler Migration die Förderung der legalen zu berücksichtigen. Die Mitglieder waren der Meinung, dass die beiden Themen – aktuelle Vorlage und innenpolitische Diskussion zu Resettlements – getrennt zu führen sei, und beschlossen die JA-Parole.