Der grosse Widerstand aus der Bevölkerung und der Politik gegen einen oberirdischen Ausbau der Strecke hat sich gelohnt. Teil dieses grossen Widerstands war die durch die EVP lancierte und von sehr vielen Riehenerinnen und Riehenern unterzeichnete Petition an den Grossen Rat. Die Petition hat dazu beigetragen, dass sich jetzt auch der Kanton für eine Tieferlegung interessiert. Es ist wichtig – auch als Signal nach Bern, Stuttgart und Berlin, dass Riehen und Basel sich gemeinsam dafür einsetzen, dass die S-Bahn nicht oberirdisch als noch breitere, trennende Schneise durch unser Dorf führt.
Die EVP ist nun ebenfalls erfreut, dass der Gemeinderat die beiden eingereichten Vorstösse umgesetzt hat: Einerseits hat der Gemeinderat ein juristisches Gutachten in Auftrag gegeben, um die rechtlichen Möglichkeiten im Zusammenhang mit den bestehenden Staatsverträgen und dem Plangenehmigungsverfahren abzuklären. Andererseits ist ein externes Planungsbüro beauftragt worden zu untersuchen, ob eine Kapazitätserweiterung der S-Bahn auch ohne Doppelspurausbau möglich ist.
Ebenso begrüsst unsere Fraktion, dass die Auswirkungen eines S-Bahn-Ausbaus auf den Verkehr und auf die Umgebung untersucht sowie die flankierenden Massnahmen in einem Testplanungsverfahren geprüft werden sollen. Diese Planung wird auch helfen aufzuzeigen, welches Preisschild ein S-Bahnausbau als Ganzes haben wird. Weiter sind wir der Ansicht, dass der vom Zweckverband Regio-S-Bahn (2030) und vom Bundesamt für Verkehr (BAV) favorisierte oberirdische Ausbau schliesslich gar nicht so viel günstiger als die Tieflage wird, denke man nur z. Bsp. an Strassenunterführungen, Lärmschutzwände und Entschädigungen, die bei einem oberirdischen Ausbau möglicherweise notwendig würden.
Kritisch sieht die EVP-Fraktion jedoch gewisse Kennzahlen von Trireno (Vereinigung Trinationale S-Bahn Basel, www.trireno.org), die die Notwendigkeit eines Ausbaus unterstreichen sollen. Die Zahlen zum jährlichen Fahrgastaufkommen auf der Linie S6 stimmen nicht. Bei den 8 Mio. handelt es sich um die gemeinsamen Passagierzahlen der S6 und S5 pro Jahr. Trireno liefert diese Kombizahlen, separate Angaben nur für die S6 hat sie nicht. Ausserdem spielt es bei der Erhebung der Fahrgastzahlen keine Rolle, welche Strecke jemand fährt; ob ein Passagier nur eine Station weit oder den ganzen Weg von Basel bis Zell den Zug benutzt. 8 Mio. Passagiere pro Jahr sind jedenfalls noch nie durch Riehen gefahren. Das wären täglich 22‘000 Passagiere, oder 322 pro Zug.
Die EVP steht mit Überzeugung hinter dieser notwendigen und wichtigen Kreditvorlage und ist erfreut, dass diese einstimmig durch den Einwohnerrat Riehen verabschiedet wurde. So kann die Ausarbeitung einer Alternative zum oberirdischen Ausbau aktiv angegangen werden. Die EVP wird das S-Bahn-Projekt weiterhin aufmerksam verfolgen, aktiv begleiten und sich gegen nachteilige Entscheide entschieden wehren. Wir wollen die beste Variante für Riehen!