Blauäugiger Bundesrat: EVP stellt sich gegen Eizellenspende

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Blauäugiger Bundesrat: EVP stellt sich gegen Eizellenspende

Der Bundesrat hat heute bekanntgegeben, dass er die Eizellenspende in der Schweiz legalisieren möchte. Für die EVP ist klar: Der medizinisch schwere Eingriff einer Eizellenspende geht einher mit der körperlichen Ausbeutung von Frauen im Ausland. Die EVP wird sich in der Vernehmlassung, im Parlament und falls nötig an der Urne gegen diese Vorlage wehren.

Die Eizellenspende solle freiwillig und ohne Bezahlung erfolgen. Der Schutz der Frau und des Kindes würden im Zentrum stehen. Es sei zu prüfen, wie dies im Ausland umgesetzt würde. So lautet die fadenscheinige Erläuterung des Bundesrates zur geplanten Legalisierung der Eizellenspende.

Das zeigt, der Bundesrat geht blauäugig in dieses Thema. Der Eizellenspende geht eine anstrengende Hormontherapie zuvor und erfolgt anschliessend mit einem schweren medizinischen Eingriff. Die Spenderinnen sollen gemäss Bundesrat «kein Geld, sondern lediglich eine Aufwandsentschädigung» erhalten. Die Situation im Ausland zeigt, dass für viele Spenderinnen die finanzielle Entschädigung aber ausschlaggebend ist, diese Mühen auf sich zu nehmen. Die Grenze zwischen bezahlten und gespendeten Eizellen ist unscharf. Auch eine finanzielle «Aufwandsentschädigung» für die Spenderinnen führt dazu, dass Frauen in finanzieller Not sich gedrängt fühlen, ihren Körper für eine Eizellenspende auszubeuten.

«Für die finanzielle Entschädigung nehmen Frauen in Not eine anstrengende und riskante Eizellenspende auf sich. Es ist falsch, diese körperliche Ausbeutung von Frauen zu legalisieren.»
Lilian Studer, Parteipräsidentin EVP

«Der Bundesrat ist blauäugig, wenn er glaubt, er könne die Eizellenspende legalisieren, ohne dass Frauen in finanzieller Not körperlich ausgebeutet werden.»
Marc Jost, Nationalrat, EVP/BE

Genug ist genug!

Bei der Legalisierung der Samenspende, der Pränataldiagnostik und nun der Eizellenspende: Immer wieder warnt die EVP vor den ethisch fragwürdigen Praktiken der Fortpflanzungsmedizin. Und immer wieder zeigt sich, dass sich die Grenze der politischen Forderungen verschiebt. Der nächste Schritt, die Ausbeutung von Frauen durch eine Leihmutterschaft, wird von bestimmten Kreisen bereits heute gefordert.

Die EVP beobachtet diese Entwicklung mit Besorgnis. Der Schutz vor Ausbeutung und das Wohl des Kindes müssen höchste Priorität haben. Sollte die Reform in den vom Bundesrat vorgeschlagenen Grundzügen beschlossen werden, wird die EVP wohl das Referendum ergreifen müssen.